Die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik
Veröffentlicht in   Grundlagen der Arbeitssicherheit am 20/01/2024 von     Markus Kreuels ,

Sichere dich ab! Die 5 Sicherheitsregeln, die du in der Elektrotechnik kennen solltest.

Elektrische Installationen sind allgegenwärtig, sei es zu Hause, in der Arbeit oder in der Öffentlichkeit. Doch nur wenige Menschen sind sich der potenziellen Gefahren bewusst, die mit der Elektrotechnik einhergehen können. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, die grundlegenden Sicherheitsregeln zu kennen und zu befolgen, um möglichen Verletzungen oder Schäden vorzubeugen.

In diesem Artikel werden wir die 5 Sicherheitsregeln in der Elektrotechnik beleuchten, damit du dich und andere schützen kannst. Wir werden auch verschiedene Aspekte wie die Verwendung von Schutzkleidung, den Umgang mit elektrischen Geräten und die Identifizierung potenzieller Risiken behandeln.

Egal, ob Sie ein erfahrener Elektriker oder ein Laie sind, es ist notwendig, die richtigen Maßnahmen zu treffen, um Unfälle zu vermeiden. Also lass uns gemeinsam diese Sicherheitsregeln erkunden und lernen, wie wir uns in der Welt der Elektrotechnik absichern können. Schließlich steht deine Sicherheit immer an erster Stelle.

Die 5 Sicherheitsregeln sind in Deutschland in der Norm  DIN VDE 0105-100:2015-10 (Betrieb von elektrischen Anlagen) enthalten. Außerdem sind diese in untergeordneten Normen wiederzufinden.

Die 5 Sicherheitsregeln in der Elektrotechnik

Die 5 Sicherheitsregeln sind grundlegende Regeln für Menschen, die mit elektrischen Anlagen arbeiten. Sie sind weltweit anerkannte Vorschriften, die unbedingt befolgt werden müssen, um Unfälle am Arbeitsplatz zu verhindern.

Unfälle durch Elektrizität können sehr gefährlich sein und zu Verletzungen oder sogar zum Tod führen. Daher ist es äußerst wichtig, die 5 Sicherheitsregeln genau zu befolgen!

Regel 1: Freischalten


Es ist wichtig, die Anlage freizuschalten, um sicherzustellen, dass keine Spannung vorhanden ist. Dies wird erreicht, indem man Sicherungen herausdreht oder den entsprechenden Schutzschalter ausschaltet. Gleichzeitig sollten Verbotsschilder angebracht werden.

Die Abschaltung von Mittel- und Hochspannungsanlagen sollte nur von speziell geschultem Fachpersonal durchgeführt werden. Die Abschaltung muss von extern erfolgen, und es darf erst weitergearbeitet werden, wenn die Genehmigung dazu vorliegt.

Beachte: Nur den Lichtschalter auszuschalten reicht nicht aus, um Sicherzustellen, dass keine Spannung vorhanden ist.

Regel 2: Gegen Wiedereinschalten sichern


Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Elektroanlage nicht versehentlich wieder eingeschaltet wird. Ein einfaches Verbotsschild reicht nur in Bereichen aus, die nur für geschultes Fachpersonal zugänglich sind. Falls der Zugang von anderen Personen nicht ausgeschlossen werden kann, sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.

Um eine ungewollte Wiedereinschaltung zu verhindern, sollten die Leitungsschutzschalter mit Klebeband gesichert, die Schmelzsicherungen herausgedreht und durch abschließbare Sperrelemente ersetzt werden. Es ist wichtig, die Sicherungseinsätze mitzunehmen.

Generell sollten die verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen nicht ohne Werkzeug lösbar sein. Das angebrachte Verbotsschild sollte klare Informationen darüber enthalten, wer berechtigt ist, das Schild nach Abschluss der Arbeiten zu entfernen.

Regel 3: Spannungsfreiheit allpolig feststellen


Die Elektrofachkraft muss sicherstellen, dass keine Spannung vorhanden ist, und dafür ein passendes Messgerät verwenden. Bei Anlagen bis 1 kV eignet sich ein zweipoliger Spannungsprüfer für die Überprüfung. Bei Mittel- oder Hochspannungsanlagen über 1 kV werden einpolige Geräte verwendet. Es gibt auch Messgeräte, die die Spannung aus der Entfernung messen können, besonders bei sehr hohen Spannungen.

Vor der Nutzung sollte das Messgerät auf seine Funktionalität überprüft werden. Außerdem ist es wichtig, nach dem Einsatz eine Kontrolle durchzuführen, um festzustellen, ob das Gerät eventuell Schaden genommen hat.

Regel 4: Erden und kurzschließen


Nachdem sichergestellt wurde, dass keine Spannung mehr vorhanden ist, erfolgt das sogenannte Erden und anschließend das Kurzschließen. Jeder Leiter muss dafür mit dem passenden Werkzeug behandelt werden.

Es gibt eine Ausnahme für Niederspannungsanlagen, die höchstens 1 kV haben. Diese Regelung gilt jedoch nicht für Freileitungen und Verteilernetze. Trotzdem müssen die ersten drei Sicherheitsregeln genau befolgt werden.

Diese Sicherheitsmaßnahme dient dazu, zu verhindern, dass die vorherigen Schutzeinrichtungen (Überstromschutzeinrichtungen) auslösen, wenn die Anlage versehentlich wieder eingeschaltet wird. Zusätzlich wird so sichergestellt, dass keine Restspannung mehr vorhanden ist, die im schlimmsten Fall den Körper durchströmen könnte.

Regel 5: Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken


Es gibt Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Anlagen. Bei einer Niederspannungsanlage bis 1 kV ist es ausreichend, benachbarte Objekte mit isolierenden Materialien wie Tüchern oder Formstücken abzudecken.

Für Elektroanlagen mit einer Spannung über 1 kV reichen isolierende Materialien allein nicht aus. Es sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, darunter Absperrtafeln, Seile und Warnschilder. Außerdem muss persönliche Schutzkleidung getragen werden, um den eigenen Körper zu schützen. Diese Kleidung kann zum Beispiel isolierte Handschuhe und/oder einen Schutzhelm mit Gesichtsschutz umfassen.

Nachdem alle fünf Schritte in der richtigen Reihenfolge abgeschlossen wurden, kann mit den Arbeiten an der elektrischen Anlage begonnen werden. Achten Sie nicht nur darauf, dass Sie selbst die Sicherheitsvorschriften einhalten, sondern auch Ihre Kollegen. Durch das Vieraugenprinzip können Unfälle vermieden werden.

Wiedereinschalten

Nach Abschluss der Arbeiten an der Elektroanlage ist es ausschließlich einer autorisierten Person gestattet, die Anweisung zur Wiedereinschaltung zu erteilen. Vor diesem Schritt müssen die Regeln in umgekehrter Reihenfolge erneut durchgegangen werden, beginnend beim Abdecken der Objekte (Schritt 5) bis hin zum Freischalten (Schritt 1).


Markus Kreuels


Mehr als 30 Jahre Berufserfahrung in der Elektrotechnik, Elektromeister und Qualifikation zur VEFK 

Markus Kreuels 


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