FI-Schutzschalter: Der kleine Held in eurem Sicherungskasten
Erinnert ihr euch an den Fall des Fußballprofis, der beim Duschen einen Stromschlag erlitten hat? Zum Glück hatte er einen FI-Schutzschalter in seinem Badezimmer! Dieser kleine Held im Sicherungskasten rettete ihm wahrscheinlich das Leben. Denn Stromschläge sind keine Seltenheit: Jedes Jahr passieren in Deutschland tausende Unfälle mit Elektrizität, manche sogar mit tödlichem Ausgang. Deshalb ist es so wichtig, sich mit dem Thema FI-Schutzschalter auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie sie uns schützen.
Der FI-Schutzschalter , auch bekannt als Fehlerstromschutzschalter oder RCD (Residual Current Device), wurde übrigens schon in den 1950er Jahren erfunden. Damals gab es noch viele Stromunfälle, da es diese wichtige Sicherheitsvorkehrung noch nicht gab. Heute sind diese Bauteile zum Glück Standard und tragen dazu bei, dass die Zahl der Stromunfälle deutlich zurückgegangen ist.
Wie funktioniert ein RCD?
Stellt euch den RCD wie eine superempfindliche Waage vor. Er verpasst ständig den Strom, der in eure Geräte hineinfließt und den Strom, der wieder herausfließt. Solange alles in Ordnung ist, sind diese beiden Ströme gleich groß.
Doch wehe, es gibt ein Problem! Zum Beispiel:
- Euer Föhn fällt ins Waschbecken. (Hoffentlich passiert euch das nicht!)
- Die Isolierung eines Kabels ist beschädigt.
- Ihr berührte überrascht ein unter Spannung stehendes Teil.
In all diesen Fällen fließt ein Teil des Stroms nicht mehr auf den vorgesehenen Weg zurück, sondern über euren Körper zur Erde ab. Das nennt man Fehlerstrom. Und genau dann schlägt der FI-Schutzschalter Alarm! Er merkt, dass die „Waage“ nicht mehr im Gleichgewicht ist und blitzschnell den Stromkreis unterbricht. So verhindert er, dass ihr einen gefährlichen Stromschlag bekommt.
Aber Achtung - Wichtig zu wissen: Der FI-Schutzschalter kann euch nicht vor allen Arten von Stromschlägen schützen. Wenn ihr zum Beispiel direkt mit beiden Polen einer Steckdose in Kontakt kommt, fließt der Strom nicht über die Erde ab, und der Schutzschalter löst sich nicht aus. Niemals unter Spannung arbeiten und wenn es sich nicht vermeiden lässt, ruft eine für Arbeiten unter Spannung befähige Person. Das ist eine Elektrofachkraft mit Spezialausbildung AuS
Wozu brauche ich überhaupt einen RCD
FI-Schutzschalter oder RCD sind lebenswichtig und sollten in jedem Haushalt vorhanden sein. Aber auch in vielen anderen Bereichen sind sie unerlässlich, um Menschen vor Stromschlägen zu schützen und die Sicherheit von elektrischen Anlagen zu gewährleisten.
Die VDE 0100 und weitere gesetzliche Vorschriften legen genau fest, wo Fehlerstrom-Schutzschalter installiert werden müssen:
- Bei allen Neubauten und bei Renovierungen: Für alle Steckdosen bis 20 A sind Fehlerstrom-Schutzschalter Pflicht.
- In Badezimmern und Feuchträumen: Hier ist die Gefahr von Stromschlägen besonders hoch, da Wasser den Strom leitet.
- Eine Steckdose im Außenbereich: Gartengeräte und andere elektrische Geräte, die im Freien verwendet werden, müssen durch einen RCD geschützt sein.
- In Kindergärten und Schulen: Zum Schutz von Kindern, die oft noch nicht die Gefahren von Elektrizität kennen.
- Auf Baustellen: Um die Sicherheit von Arbeitern zu gewährleisten, die mit elektrischen Geräten und Anlagen hantieren.
- In landwirtschaftlichen Betrieben: Auch hier gibt es viele potenzielle Gefahrenquellen durch Elektrizität, zB bei der Verwendung von Milchmaschinen oder Heizlüftern in Ställen.
- In medizinischen Einrichtungen: In Krankenhäusern und Arztpraxen müssen medizinische Geräte und Anlagen durch FI-Schutzschalter geschützt werden, um Patienten und Personal vor Stromschlägen zu schützen.
Überprüfen Sie außerdem Ihre Sicherungskästen und stellen Sie sicher, dass überall die richtigen Fehlerstrom-Schutzschalter installiert sind! Im Zweifelsfall holt euch Rat von einem Elektrofachmann.
No-Gos beim FI-Schutzschalter
⚠️ Ignoriert niemals einen ausgelösten FI-Schutzschalter! Suchen Sie nach der Ursache und behebt den Fehler, bevor Sie den Schutzschalter wieder einschalten.
⚠️ Versuchen Sie niemals, einen FI-Schutzschalter selbst zu reparieren! Wendet euch im Zweifel immer an einen Elektrofachmann.
⚠️ Verwendet niemals beschädigte FI-Schutzschalter! Tauscht sie sofort aus.
Welche Arten von Fehlerstrom-Schutzschaltern gibt es?
Nicht alle FI-Schutzschalter sind gleich! Je nachdem, welche Art von „Strom-Panne“ passiert, braucht ihr einen anderen Typ. Stellt euch das so vor:
- Typ AC: Der „Oldie“ unter den FI-Schutzschaltern . Reagiert nur auf ganz normale Wechselströme. In Deutschland darf man den aber nicht mehr einbauen .
- Typ A: Der „Allrounder“ und der beliebteste Typ. Schützt vor den meisten Fehlerströmen im Haushalt, zB beim defekten Toaster oder Föhn.
- Typ F: Der „Feuerwehrmann“ unter den Fehlerstrom-Schutzschaltern . Reagiert auf besonders fiese Fehlerströme, die Brände verursachen können. Perfekt für moderne Haushalte mit viel Elektronik wie Induktionsherden oder Computern. 💻
- Typ B: Der „Bachelor“ für Industrieanlagen und Spezialfälle, zB bei Frequenzumrichtern oder Photovoltaikanlagen. Kann alle Arten von Fehlerströmen erkennen.
- Typ B+: Der „Superheld“ unter den FI-Schutzschaltern . Bietet maximalen Schutz und verhindert sogar Brände. Ideal für Krankenhäuser und andere wichtige Gebäude, in denen die elektrische Sicherheit oberste Priorität hat.
Welcher Typ für euch der Richtige ist, hängt von eurer Elektroinstallation und den verwendeten Geräten ab. Im Zweifelsfall fragt euren Elektriker!
FI-Schutzschalter: Regelmäßige Checks für eure Sicherheit!
So, jetzt wissen Sie, wie wichtig diese Schutzschalter sind. Aber genauso wichtig ist es, sie regelmäßig zu überprüfen! Denn nur ein funktionierender Fehlerstromschutzschalter kann euch im Ernstfall vor einem Stromschlag bewahren.
Aber wie oft muss man den FI-Schutzschalter eigentlich testen? Das hängt davon ab, wo er eingesetzt wird:
- Stationäre Anlagen: In eurem Haus oder eurer Wohnung müsst ihr den FI-Schutzschalter alle 6 Monate testen. Drückt einfach auf die Test-Taste und schaut, ob er auslöst.
- Nichtstationäre Anlagen: Wenn ihr auf der Baustelle oder in der Werkstatt mit mobilen Geräten arbeitet, müsst ihr den FI-Schutzschalter sogar jeden Tag testen! Sicher ist sicher!
So macht ihr es richtig
✅ Testet euren FI-Schutzschalter regelmäßig. (alle 6 Monate bzw. täglich bei mobilen Geräten)
✅ Lasst eure Elektroanlage regelmäßig von einem Fachmann überprüfen.
✅ Achten Sie auf die richtige Auswahl des FI-Schutzschalters (Typ A, B, F, B+) je nach Anwendungsbereich.
Neben dem regelmäßigen Test durch euch selbst, sollte der FI-Schutzschalter auch alle zwei Jahre von einem Elektrofachmann geprüft werden. Dieser überprüft dann die gesamte Anlage und stellt sicher, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.
Was tun, wenn der FI-Schutzschalter nicht auslöst? Ruft sofort einen Elektriker am besten eine Elektrofachkraft ! Es könnte ein Defekt vorliegen, der euch gefährden kann.
Und was, wenn der FI-Schutzschalter ständig auslöst? Auch dann solltet ihr eine Elektrofachkraft rufen. Es könnte ein Problem mit Ihrer Elektroinstallation geben, zB ein defektes Gerät oder eine beschädigte Leitung.
FI-Schutzschalter: Kleine Helden mit großer Wirkung!
Puh, ganz schön viel Input zum Thema FI-Schutzschalter, oder? Aber ich hoffe, ihr habt jetzt ein besseres Verständnis dafür, wie wichtig diese kleinen Dinger sind. Merkt euch:
- FI-Schutzschalter schützen vor gefährlichen Stromschlägen. ⚡️
- Sie müssen regelmäßig geprüft werden (alle 6 Monate bzw. täglich bei mobilen Geräten). ☝️
- Im Zweifelsfall immer einen Elektriker zu Rate ziehen.
Überprüfen Sie außerdem Ihren Sicherungskästen, testen Sie Ihren FI-Schutzschalter und sorgen Sie dafür, dass zu Hause und am Arbeitsplatz alles sicher ist. Denn eure Gesundheit ist unbezahlbar!
Teilt doch eure eigenen Erfahrungen mit FI-Schutzschaltern in den Kommentaren mit uns.