Rechtssichere Organisation Elektrotechnk
Veröffentlicht in   Dokumentieren, Grundlagen der Arbeitssicherheit am 20/04/2025 von     Markus Kreuels ,

Die ROE in greifbare nähe: So setzen Sie Ihre Rechtssichere Organisation Elektrotechnik erfolgreich in die Praxis um!

Eine Rechtssichere Organisation Elektrotechnik (ROE)  aufzubauen, ist mehr als nur eine gesetzliche Pflicht – es ist die Grundlage für Sicherheit, Effizienz und minimierte Haftungsrisiken. Doch oft bleibt es bei guten Vorsätzen oder isolierten Maßnahmen. Wie schafft man es, die verschiedenen Puzzleteile – von klarer Verantwortung über qualifiziertes Personal bis hin zu Prüfungen – zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzufügen? Und, noch wichtiger: Wie fängt man praktisch mit der Umsetzung einer Rechtssichere Organisation Elektrotechnik an oder optimiert bestehende Strukturen? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick über das Zusammenspiel der Elemente und einen konkreten Fahrplan für die Praxis.

Die Bausteine einer funktionierenden ROE: Das große Ganze verstehen

Eine wirklich wirksame ROE ist wie ein stabiles Gebäude – sie braucht mehrere tragende Säulen, die perfekt zusammenspielen. Nur wenn alle Elemente vorhanden und miteinander verzahnt sind, entsteht ein robustes Elektrosicherheit-Managementsystem. Schauen wir uns die wichtigsten Bausteine kurz an, die Sie für eine erfolgreiche Umsetzung im Blick haben müssen:

  • Das Fundament – Warum das Ganze? Ein klares Verständnis für die [Notwendigkeit einer Rechtssicheren Organisation](Link zu Blogbeitrag Tag 1) und der Rückhalt im Unternehmen sind entscheidend. Ohne dieses Bewusstsein fehlt oft der nötige Biss für die Umsetzung.
  • Die Struktur – Wer hat den Hut auf? Klare Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung (AKV), oft gebündelt in der VEFK bilden das organisatorische Rückgrat. Ohne klare Zuständigkeiten ist eine VEFK Implementierung kaum möglich und die Verantwortung diffundiert im Nirwana.
  • Die Menschen – Wer macht die Arbeit? Nur ausreichend qualifiziertes Personal (EFK, EuP, EFKffT) darf entsprechend seiner Befähigung eingesetzt werden. Die beste Struktur nützt nichts ohne kompetente Mitarbeiter, die wissen, was sie tun (dürfen).
  • Die Lupe – Wo lauern Gefahren? Die systematische Gefährdungsbeurteilung Elektrotechnik, ist das unverzichtbare Werkzeug, um Risiken proaktiv zu erkennen, zu bewerten und die Basis für wirksame Schutzmaßnahmen zu legen.
  • Die Anleitung – Wie wird sicher gearbeitet? Verständliche [Arbeitsanweisungen und die konsequente Anwendung der 5 Sicherheitsregeln übersetzen die Theorie der GBU und der Normen in sichere Handlungen im betrieblichen Alltag.
  • Der Check – Bleibt alles sicher? Regelmäßige Prüfungen nach DGUV Vorschrift 3 stellen sicher, dass Anlagen und Geräte über die Zeit sicher bleiben und Mängel rechtzeitig erkannt werden, bevor etwas passiert.

All diese Elemente zusammen bilden Ihre Arbeitsschutzorganisation Elektrotechnik. Der entscheidende Punkt ist: Sie müssen ineinandergreifen und als System verstanden und gelebt werden – vom Management bis zum Ausführenden!

Wo stehen Sie? Die ehrliche Bestandsaufnahme (Mini-Checkliste)

Bevor Sie voller Tatendrang loslegen, atmen Sie kurz durch und machen eine ehrliche Bestandsaufnahme. Wo gibt es in Ihrem Betrieb die größten Lücken oder das dringendste Verbesserungspotenzial? Gehen Sie doch mal diese Checkliste Rechtssichere Organisation (vereinfacht und praxisnah) durch:

  • Verantwortung klar? Ist eindeutig geregelt (am besten schriftlich!), wer für den Elektrobereich die Fachverantwortung trägt? Gibt es eine aktuelle VEFK-Bestellung mit klar definierten AKV oder eine andere dokumentierte Regelung?
  • Personal-Überblick? Wissen Sie genau, wer welche elektrotechnische Qualifikation hat und was er/sie damit tun darf? Sind die Nachweise (Zertifikate, Unterweisungen, Bestellungen für EuP/EFKffT) aktuell und dokumentiert?
  • GBU aktuell & spezifisch? Existiert eine spezifische GBU für elektrische Gefährdungen? Ist sie aktuell (nicht älter als...? 😉) und deckt sie wirklich alle relevanten Tätigkeiten und Bereiche ab? Sind Maßnahmen daraus abgeleitet und nachweislich umgesetzt?
  • Anweisungen verständlich? Gibt es klare, verständliche Arbeitsanweisungen für kritische elektrotechnische Tätigkeiten (z.B. Schaltvorgänge, Arbeiten in bestimmten Bereichen)? Werden die 5 Sicherheitsregeln konsequent angewendet und regelmäßig geschult?
  • Prüfprozesse im Griff? Gibt es ein System für die wiederkehrenden Prüfungen (Anlagen, Geräte)? Sind die Prüffristen nachvollziehbar (basierend auf GBU!) festgelegt? Ist die Prüfdokumentation lückenlos, gerichtsfest und auffindbar?
  • Unterweisung & Kommunikation top? Finden regelmäßige, dokumentierte Sicherheitsunterweisungen speziell zu elektrotechnischen Themen statt? Erreichen Sicherheitsinformationen alle relevanten Mitarbeiter?

Experten-Kommentar: Seien Sie bei dieser Bestandsaufnahme ruhig brutal ehrlich zu sich selbst! Es geht nicht darum, sich selbst zu geißeln, sondern die Punkte zu finden, wo der Schuh am meisten drückt. Das hilft enorm bei der Priorisierung der Nächsten Schritte für die Elektrosicherheit.

Die nächsten konkreten Schritte – Ihr Fahrplan zur Umsetzung

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und Ihre ROE auch nicht. Gehen Sie strukturiert und Schritt für Schritt vor:

  1. Priorisieren Sie! Was ist am dringendsten? Wo schlummert das größte Risiko? Oft ist die Klärung der Verantwortung (Wer ist VEFK? Was sind die AKV?) oder die Erstellung/Aktualisierung der GBU ein guter, weil grundlegender, Startpunkt.
  2. Verantwortung fixieren: Klare Strukturen schaffen! Ernennen Sie (falls nötig) eine geeignete VEFK schriftlich, definieren Sie die AKV sauber oder überprüfen Sie bestehende Regelungen.
  3. Personal-Inventur: Schaffen Sie sich einen Überblick über die Qualifikationen. Identifizieren Sie Lücken und planen Sie notwendige Schulungen, Unterweisungen oder Bestellungen (EuP, EFKffT).
  4. GBU (neu) aufrollen: Packen Sie die Gefährdungsbeurteilung Elektrotechnik systematisch an. Holen Sie sich Unterstützung, wenn nötig (Mitarbeiter, Sifa, externer Experte).
  5. Anweisungen entrümpeln/erstellen: Weg mit unverständlichem Behördendeutsch! Erstellen oder überarbeiten Sie Arbeitsanweisungen so, dass sie in der Praxis helfen. Trainieren Sie die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik!
  6. Prüfkonzept schmieden: Legen Sie Fristen fest (basierend auf GBU!), definieren Sie klare Prüfabläufe und sorgen Sie für eine saubere, nachvollziehbare Dokumentation.
  7. Reden, reden, reden (und schulen)! Holen Sie Ihre Mitarbeiter ins Boot. Erklären Sie die Hintergründe, die Maßnahmen, die Regeln. Regelmäßige Unterweisungen sind Pflicht und Gold wert!
  8. Am Ball bleiben! Etablieren Sie einen Kontinuierlichen Verbesserungsprozess Elektrosicherheit (KVP). Planen Sie regelmäßige Überprüfungen Ihrer ROE – sei es durch interne Begehungen, Kennzahlen oder ein externes Elektrosicherheit Audit. Stillstand ist Rückschritt!

Hilfe annehmen – Sie müssen das Rad nicht neu erfinden!

Fühlt sich das jetzt nach einem riesigen Berg Arbeit an? Kann es sein, je nach Ausgangslage.  Aber die gute Nachricht: Sie müssen das nicht alles allein schaffen! Gerade bei der Komplexität der ROE kann externe Unterstützung durch erfahrene Experten enorm hilfreich sein:

  • Wir bringen aktuelles Fach- und Normenwissen mit.
  • Wir haben den neutralen Blick von außen und erkennen oft Betriebsblindheit.
  • Wir können Ihnen helfen, Prioritäten zu setzen und strukturiert vorzugehen.
  • Wir sparen Ihnen wertvolle Zeit und Nerven.

Ob eine Bestandsaufnahme (Audit), Beratung bei der Umsetzung, Unterstützung bei der GBU, Schulungen für Ihre Mitarbeiter oder die Begleitung bei der VEFK Implementierung – professionelle Hilfe ist oft eine sehr gute Investition!

Merke: ROE ist kein Sprint, sondern ein Marathon – aber einer, der sich lohnt!

Ja, die Rechtssichere Organisation Elektrotechnik ist ein fortlaufender Prozess, der Engagement, Ressourcen und Aufmerksamkeit erfordert. Es ist kein Projekt, das man einmal abschließt und dann vergisst. Aber dieser Marathon lohnt sich! Sie schützen damit nicht nur Ihre Mitarbeiter vor schweren Unfällen, sondern sichern auch Ihren Betrieb rechtlich und wirtschaftlich ab, vermeiden teure Ausfälle und schaffen eine positive, nachhaltige Sicherheitskultur.

Fangen Sie an, gehen Sie es Schritt für Schritt an. Jeder noch so kleine Schritt in Richtung einer besseren Organisation ist ein wertvoller Gewinn für die Sicherheit und Ihre Rechtssicherheit!

Bereit, Ihre ROE auf das nächste Level zu heben und für nachhaltige Elektrosicherheit zu sorgen?

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Ihre Gedanken zum Abschluss? Was nehmen Sie für sich mit? Was ist Ihr erster konkreter Schritt, den Sie jetzt angehen wollen? Oder wo drückt der Schuh am meisten? Teilen Sie Ihre Gedanken, Pläne oder auch offenen Fragen gerne unten in den Kommentaren – vielleicht können wir uns gegenseitig motivieren und voneinander lernen!


Über den Autor

Markus Kreuels

Mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung als Elektromeister und VEFK habe ich mich auf die Arbeitssicherheit in der Elektrotechnik spezialisiert. Mein Ziel ist es, durch fundiertes Fachwissen und praxisnahe Lösungen die Arbeitssicherheit in der Elektrotechnik zu optimieren. Vertrauen Sie auf meine langjährige Expertise und mein Engagement für höchste Sicherheitsstandards


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